Wohnbebauung in Peggau / Ulmenweg
Gutachterverfahren
Juni, 2018
2.Preis
Städtebau – Dialog mit Bestand und Umgebung:
In einer Umgebung, die durch Wohnnutzungen in einer Durchmischung von der „Villa im Park“ über Einfamilien-Wohnhäuser bis zu Geschoßwohnbauten geprägt ist, bilden die südlich und nördlich des Bauplatzes befindlichen zeilenartig Bebauungen den baulichen Rahmen für die vorgeschlagene Siedlungsstruktur. Die Baukörper greifen das Thema der langgestreckten „Radialität“ auf, erzeugen jedoch durch die „mäandernde“ Anordnung drei gut proportionierte, miteinander kommunizierende Hofsituationen.
Architektonischer Ansatz – Baukörper:
Bestimmendes Element des Entwurfes ist die Hof- und Grünraumbildung, die den Bewohner*innen als Bewegungs- und Aufenthaltsbereich im Freien zur Verfügung steht. Die entstandenen Freiräume kommen auch den einzelnen Wohnungen zu gute und bieten hier großzügige aus und Durchblicke. Die Baukörper sind in Erdgeschoßzone und Obergeschoße strukturiert um die Besonderheit im EG (Gemeinschaftsfunktionen und Privatgärten) zu unterstreichen und die 3-geschoßigen Gebäude in der Höhe zu gliedern. Soweit wirtschaftlich möglich soll für die OGs Holz als gestalterisches Element eingesetzt werden. Die vorgeschlagenen Laubengänge dienen nicht nur der Erschließung – sollte ein Aufzug nachgerüstet werden ist eine große Anzahl von Wohnungen mit einem Aufzug erreichbar – sondern übernimmt in diesem Projekt auch die Schallabschirmung für die Wohnbereiche und ermöglicht die Ausrichtung der überwiegenden Anzahl an Wohnungen nach Süden.
Funktionale Lösung – Erschließung:
Der Weg zur Wohnung führt bei Ankommen mit dem Auto entweder über die Tiefgarage, die an alle Baukörper am Grundstück angeschlossen ist, oder über die, den einzelnen Bauabschnitten zugeordneten Parkplätze im Norden der Gebäude. Aus der Garage gelangen die Bewohner*innen in einen zentralen überdeckten Eingangsbereich (Kinderwagen- und Radabstellboxen). Von hier führen Treppen in die Obergeschosse. Der für alle Baukörper vorgeschlagene Laubengang erfüllt mehrere Funktionen: Er dient als „Bindeglied“ zwischen den Treppen und den Wohnungen, bildet eine thermische Pufferzone und schalltechnisch wirksame Abschirmung zur Umgebung und erzeugt im Eingangsbereich der Wohnungen die Möglichkeit einer Individualisierung des Schwellenbereichs von öffentlich zu privat mit „Hausbank“ und schmalem „Vorgarten“.
Grünraum – Freiraum:
Eine differenzierte Abfolge der Räume / Zonen vom Öffentlichen hin zum Privaten ist wesentlicher Teil des Entwurfes. Hier nehmen die halböffentlichen Bereiche der Höfe eine besondere Stellung ein. Sie schaffen nicht nur fußläufige Verbindungen zum angrenzenden Fuß- und Radwegenetz (dies auch als Anbindung für den Bauplatz 2), sondern verstehen sich als Aufenthalts und Kommunikationsbereiche außerhalb der Wohnungen und der Privatgärten. Kinderspielplätze, Treffpunkte für Jüngere und Ältere, Grillplatz, Flanierwege und der Quartiersplatz bieten Freiraum um gute Nachbarschaften zu pflegen.